Über uns

Das Museum heute

Im Herzen der Altstadt von Sitten lädt Sie das Kunstmuseum Wallis ein, die Kunstsammlung des Kantons Wallis sowie besondere künstlerische Projekte zu entdecken und dabei seinen aussergewöhnlichen historischen Standort zu erleben.

Als kantonale Referenzinstitution bietet das Kunstmuseum Wallis ein dynamisches, grosszügiges Programm, das sich an alle Publika richtet. Seine Ausstellungen zeigen die verschiedenen Aspekte der kantonalen Kunstsammlung, die von zeitgenössischen Künstlern in eigens für die speziellen Gegebenheiten des Museums geschaffenen Projekten aufgegriffen werden.

Das Museum gehört einem mittelalterlichen Gebäudekomplex an, der im Herzen eines historisch wie landschaftlich aussergewöhnlichen Areals liegt. Am Fuss der Hügel Valeria und Tourbillon beherbergt das Viztumsschloss die Institution. Dieser aufgrund seiner Architektur und Lage bemerkenswerte Ort steigert das Interesse eines Besuchs zusätzlich. Von den Terrassen des Museums aus geniesst man ergreifende Ausblicke auf die Altstadt von Sitten und die umliegenden Schlösser sowie auf die Reben und Berge des Mittelwallis.

Das Kunstmuseum engagiert sich für den künstlerischen Nachwuchs und präsentiert seit 2007 alle zwei Jahre den Manor Kunstpreis Wallis. Ausserdem verfügt die Institution über ein Atelier für Gastkünstlerinnen und -künstler und vergibt verschiedene Preise und Stipendien.

Unsere Geschichte

Das Kunstmuseum Wallis wurde 1947 gegründet. Seine Gründung ist das Ergebnis eines langen Prozesses, der von drei bedeutenden Etappen der Geschichte der Walliser Kantonsmuseen geprägt ist.

 

1849–1946: Die Entstehung eines der Kunst gewidmeten Museums im Wallis

 

1849 Gründung des ersten Walliser Kantonsmuseums, bestehend aus dem Antiquitätenkabinett und dem Kabinett für Naturgeschichte, die im Jahr 1829 vom Jesuitenkollegium eingeweiht wurden.

1883 Schaffung des Museums von Valeria für die Bewahrung und die Ausstellung des archäologischen und historischen Kulturguts des Wallis. Für die Kunst hatte es diese Institution keinen Platz.

1917 Nominierung von Joseph Morand als Kantonsarchäologe und Direktor des Museums von Valeria. Er war selbst Maler und Archäologe, ausserdem Lehrer für Kunstgeschichte am Kollegium von St-Maurice. 

1928 Gründung der Gesellschaft der Kunstfreunde von Sitten

1929 Retrospektive zu Raphael Ritz (1829–1894) im Casino von Sitten, anlässlich des 100-jährigen Geburtstags des Künstlers. Die von Joseph Morand ausgerichtete Schau sollte die einzige Gemäldeausstellung bleiben, welche der Direktor des Museums von Valeria je organisierte.

1934 Nominierung von Pierre Courthion als Kantonsarchäologe und Direktor des Museums von Valeria. Aufgrund seiner Pariser Ausbildung, erst an der Kunstschule, dann an der école du Louvre, besass er grosses künstlerisches Gespür. Er verbesserte die Gestaltung der Räume im Museum von Valeria und wollte weitere Räume schaffen, doch seine Stelle wurde 1935 aufgrund der Wirtschaftskrise gestrichen, sodass er seine Vorhaben nicht umsetzen konnte. Die Direktion des Museums von Valeria wurde dem Kantonsarchivar André Donnet übertragen. 

1936 Legat eines Loses Zeichnungen von Raphaël Ritz an den Kanton Wallis. Die Idee eines Ausstellungsraums dafür wurde erwogen, der Kanton fand aber keinen geeigneten Ort. 

1937 Man plante, gewisse an das Museum von Valeria angrenzende Gebäude zu renovieren, insbesondere, um dort Räume für Gemälde einzurichten. Das Projekt wurde aber, wahrscheinlich aufgrund der Umstände der Vorkriegszeit, nicht umgesetzt.

1940 Legat des Walliser Malers Raphy Dallèves (1878–1940). Der Künstler hinterliess dem Kanton Wallis und der Stadt Sitten die Mehrheit seiner Werke, mit dem Ziel, ein ihm gewidmetes Museum zu schaffen. Raphy Dallèves sah aber leider weder den Ort noch die finanziellen Mittel für ein solches Projekt vor, sodass dieses nicht umgesetzt werden konnte.

1942 Die Armee zog aus Schloss Majoria aus, welches sie seit dem 19. Jahrhundert nutzte. Das Schloss aus dem 12. Jahrhundert diente den Bischöfen von Sitten bis 1840 als Wohnort. Dann liess der Bischof nahe der Kathedrale einen neuen Wohnsitz bauen. Das Schloss wurde darauf an den Kanton Wallis verkauft, der dort Kasernen einrichtete. Sobald das Gebäude leer stand, wurde es für die Beherbergung der Gemälde von Raphy Dallèves und eventuell einiger anderer Walliser Maler vorgeschlagen. Der von Raphy Dallèves’ Familie geleistete Nachdruck führte wohl zu diesem Vorschlag, den Staatsrat Cyrille Pitteloud vorbrachte.

1944 Albert de Wolff (1916–1978), Künstler und passionierter Historiker, wurde als Konservator des Museums von Valeria, dem künftigen kantonalen Kunstmuseum, nominiert, das damals umgebaut wurde. Ausserdem wurde er als Adjunkt des Kantonsarchivars nominiert.

1947–1997: Das kantonale Kunstmuseum von Sitten

 

1947 Einweihung des kantonalen Kunstmuseums von Sitten im Schloss Majoria. Im ersten Museumsraum war eine Abfolge von Ansichten von Schloss Majoria zu sehen. In einem zweiten Raum wurden Landschaften von Berthe Roten-Calpini gezeigt. Ein letzter Raum war so genannt modernen Malern gewidmet, das heisst, post-impressionistische Maler (namentlich Werke von Ernest Biéler, Edmond Bille oder Albert Chavaz). Die beiden Räume im ersten Stock waren Raphy Dallèves gewidmet, im zweiten Stock waren in einem grossen Raum religiöse Gemälde aus dem 14. und 16. Jahrhundert ausgestellt und im Dachgeschoss schliesslich die Malerei des 19. Jahrhunderts sowie eine Serie von Zeichnungen aus dem Legat von Raphael Ritz.

Erstes Depositum der Gottfried Keller Stiftung.

1953 Einführung des Prix de la Majorie, welcher den Kauf eines ausgewählten Werks aus der Produktion der Schüler der kantonalen Kunstschule durch das kantonale Kunstmuseum beinhaltete.

1973 Einweihung der Galerie Grange-à-l’Evêque, wo kleine Sonderausstellungen zeitgenössischer Künstler gezeigt werden sollten. Obwohl dieser Ort auf Anstoss des Vereins Walliser Künstler geschaffen wurde, übernahm schliesslich der Direktor des Museums von Majoria die Leitung. Im Jahr 2013 wurde hier das 1829 gegründete Naturmuseum Wallis untergebracht.

1974 Die kantonale Kunstschule verliess das Viztumsschloss, ein Gebäude aus dem 11. Jahrhundert, das zum selben Gebäudekomplex wie Schloss Majoria gehört. Nachdem hier bis 1560 der Viztum, Vertreter des Grundherrn bei Finanzgeschäften, seinen Wohnsitz hatte, wurde das Gebäude an die Stadt Sitten verkauft. Es ist nicht bekannt, wofür das Gebäude bis 1841 genutzt wurde. Analog zu Schloss Majoria befand sich in der Folge auch hier eine Kaserne, bis 1943, dann eine Schule für Krankenschwestern, bis 1950, und schliesslich die kantonale Kunstschule. Als die Schule aus dem Gebäude weg nach Siders zog, wurden Bauarbeiten unternommen mit dem Ziel, das kantonale Kunstmuseum zu vergrössern.

1977 Eröffnung der ersten Räume im Viztumsschloss

1979 Nachdem Albert de Wolff bei einem Unfall das Leben verloren hatte, wurde Walter Ruppen für die neue Stelle des Direktors der Kantonsmuseen ernannt. Diese Nominierung wurde aber vom Kanton wieder rückgängig gemacht, weil sich Walter Ruppen weigerte, sich für Budget- und Personalangelegenheiten der Kantonsverwaltung zu unterstellen.

Nominierung von Rose-Claire Schüle (1921–2015) als Adjunktin der Direktion der Walliser Kantonsmuseen in Teilzeit. Ihre Arbeit ermöglichte es, zahlreiche Werke der Sammlung, die in den Räumlichkeiten der Kantonsverwaltung verstreut waren, zu lokalisieren und das erste wissenschaftliche Inventar der Sammlungen der Kantonsmuseen zu erstellen (1969 begonnen).

1978-1983 Das Departement für öffentliche Bildung gewährleistete die Verwaltung der Walliser Kantonsmuseen bis zur Nominierung einer Direktion.

1983 Nominierung von Bernard Fibicher (*1957) als Adjunkt der Direktion der Walliser Kantonsmuseen. Ihm wurde die Verantwortung für das kantonale Kunstmuseum und die Galerie Grange-à-l’Evêque übertragen.

Schenkung der Sammlung von Abt Henri Bonvin mit Werken von Charles-Frédéric Brun (genannt «Le Déserteur»). Im folgenden Jahr wurde Marie-Claude Morand (*1950) als Direktorin der Walliser Kantonsmuseen nominiert.

1989 Schenkung der Fondation Michel Lehner, die 130 Werke hauptsächlich der Schule von Savièse umfasst. 

1991 Die Stiftung der Familie Jean-Jacques Mercier-de Molin schenkte dem Kanton Wallis den Park, die Gebäude und die Kunstsammlung von Schloss Mercier in Siders. Die Sammlung, die eine aussergewöhnliche Gruppe von Werken von Ernest Biéler umfasst, wurde in den Bestand des kantonalen Kunstmuseums integriert, ist aber weiterhin in Siders ausgestellt.

1996 Rückgabe eines Teils des Legats von Raphy Dallèves an dessen Familie, da ein ihm gewidmetes Museum nie entstanden ist. Einige Gemälde wurden der Stadt Sitten überlassen, die ja Mitbegünstigte des Legats war. Das kantonale Kunstmuseum hat den repräsentativen Teil des Legats behalten.

Gründung des kantonalen Fonds für zeitgenössische Kunst (ehemals kantonaler Dekorationsfonds) aufgrund des kantonalen Kulturförderungsgesetz. Der Fonds wird vom kantonalen Kunstmuseum verwaltet.

1998 Nominierung von Pascal Ruedin (*1963) als Konservator des kantonalen Kunstmuseums.

2000 Eröffnung des Ausstellungszentrums «Le Pénitencier», wo die Sonderausstellungen der Walliser Kantonsmuseen gezeigt werden (bis 2025).

Seit 2007: Das Kunstmuseum Wallis

 

2007 Renovierung des Viztumsschlosses. Das kantonale Kunstmuseum wird unter seinem neuen Namen Kunstmuseum Wallis wiedereröffnet. Es beherbergt den ersten Manor Kunstpreis Wallis, der an Joëlle Allet vergeben wurde.

2010 Nominierung von Pascal Ruedin als Direktor des Kunstmuseums Wallis.

2011 Auszeichnung der Einrichtung «Berühren sehen» mit dem Schweizer «Canne blanche»-Preis des Schweizerischen Zentralverbands für das Blindenwesen.

2013 Nominierung von Céline Eidenbenz (*1978) als Direktorin des Kunstmuseums Wallis, nach der Beförderung von Pascal Ruedin als Direktor der Walliser Kantonsmuseen.

2016 Einweihung der neuen Accrochage der Dauerausstellung des Museums, «Die Landschaft betrachten», die bis 2025 besteht. Einrichtung eines Bereichs für Sonderausstellungen «Au Quatrième» (2022 geschlossen).
Gründung des Vereins Freunde des Kunstmuseums Wallis (AMAV).

2017 Nominierung des Kunstmuseums Wallis für den Preis des europäischen Museums des Jahres.

2022 Nominierung von Laurence Schmidlin (*1982) als Direktorin des Kunstmuseums Wallis.

75-jähriges Jubiläum der Institution.

2023 Legat der Kunstsammlung der Mäzenin und Sammlerin Brigitte Mavromichalis (45 Werke moderner und zeitgenössischer Kunst aus der Schweiz und Frankreich).

2025 Eröffnung des ersten jährlichen Ausstellungszyklus im Vitztumsschloss. Einrichtung eines Bereichs eigens für den Empfang des Publikums. Schloss Majoria wird geschlossen, da es im Rahmen des Museums- und Kulturquartiers anderweitig genutzt wird. Entwicklung der Aussenbereiche.

Unser Team

Dr. Laurence SCHMIDLIN – Direktorin des Kunstmuseums Wallis –

Ursina BALMER – Kulturvermittlung Deutsch –

Sabine BERTSCHI – Kulturvermittlung –

Héloïse CORPATAUX – Wissenschaftliche Hilfskraft –

Jeannine GARAUDEL – Kulturvermittlung Deutsch und Französisch –

Mélanie MARIÉTHOZ – Sekretariat-Assistenz –

Nicole MAYOR – Leitung Empfang –

Laura SALAMIN-MUDRY – Inventar –

Maelle TAPPY – Wissenschaftliche Mitarbeiterin –

Partnerschaften

Das Kunstmuseum Wallis dankt all seinen kulturellen wie finanziellen, vergangenen wie gegenwärtigen Partnerinnen und Partnern für ihre Zusammenarbeit und ihre grosszügige Unterstützung.

Freunde und Freundinnen

Freunde und Freundinnen des Kunstmuseums Wallis (AMAV)

Der 2016 gegründete Verein AMAV trägt zur Ausstrahlung eines Museums in überschaubarer Dimension bei, das Kreativität, Neugier und Offenheit kultiviert. Der Verein unterstützt die Tätigkeit des Museums sowie den Ankauf oder die Restaurierung von Werken. Durch Information, Teilhabe und gesellige Anlässe möchte der Verein das Interesse an Kunst wecken und fördern.

Mehr erfahren oder Mitglied werden: AMAV

Unterstützung und Partnerschaften

Fachverbände

Das Kunstmuseum Wallis ist Mitglied der folgenden Fachverbände:

  • VWM – Vereinigung der Walliser Museen
  • ICOM Schweiz – Internationaler Museumsrat
  • VMS/AMS – Verband der Museen der Schweiz
  • VSK/AMAS – Vereinigung Schweizer Kunstmuseen
  • VSIZK/AISAC – Verein Schweizer Institutionen für zeitgenössische Kunst

Kulturelle Partner

  • EDHEA – Schule für Design und Kunsthochschule, HES-SO Valais-Wallis
  • Manor Kunstpreis
  • Biennale Son

 

Sponsoren und Mäzene

Bundesamt für Kultur

Im Rahmen des Projekts zur Provenienzforschung in seiner Sammlung, 2023 und 2024, wurde das Kunstmuseum Wallis vom Bundesamt für Kultur finanziell unterstützt.

Stipendien und Residenzen