Kunstmuseum Wallis. Ausstellung «Suite française». Legat von Brigitte Mavromichalis. 2023 © Walliser Kantonsmuseen. Photo Olivier Lovey

Unsere Sammlungen

Ein aussergewöhnliches Erbe

Das Kunstmuseum Wallis ist die Referenzinstitution für das Kunstschaffen im Zusammenhang mit dem Wallis. Seine Sammlungen umfassen ausserdem nationales und internationales Schaffen

Seit seiner Gründung im Jahr 1947 hat das Kunstmuseum Wallis eine bedeutende Sammlung entwickelt. Diese zählt heute rund 6 000 Werke (Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Drucke, Fotografien, Videos usw.), davon 3 000 auf Papier.

Die Bestände alter, moderner und zeitgenössischer Kunst werden regelmässig bereichert, einerseits durch die Anschaffungen des Museums, anderseits durch Schenkungen von Sammlerinnen und Sammlern, Kunstschaffenden und Stiftungen sowie durch Deposita von Körperschaften und Privatpersonen. Nach und nach hat sich die Identität des Museums gebildet, welche auf die Landschaft ausgerichtet ist und sich durch Werke unumgänglicher Künstler und Künstlerinnen der Schweizer Alpenmalerei auszeichnet wie Alexandre Calame, François Diday, Caspar Wolf, Ursula Biemann, Alighiero Boetti, Miriam Cahn, Julian Charrière, Angel Duarte, Sasha Huber, Oskar Kokoschka, Hamish Fulton und Félix Vallotton.

Das Kunstmuseum Wallis berücksichtigt bei der Erweiterung seiner Sammlungen die folgenden Schwerpunkte:

  • Die Landschaft und die Bilderwelt der Berge;
  • Die Künstlerinnen und Künstler der Schule von Savièse, wie Ernest Biéler, Édouard Vallet und Marguerite Burnat-Provins;
  • Die regionale, nationale und internationale zeitgenössische Kunst im Zusammenhang mit den Thematiken der Institution;
  • Das Walliser Kunstschaffen.

Ausserdem verwaltet das Kunstmuseum Wallis die rund 300 Werke umfassende Sammlung des Fonds für zeitgenössische Kunst des Kantons Wallis.

Ein Teil der Museumssammlung kann online auf der Plattform Vallesiana eingesehen werden.

Provenienzforschung

Das Kunstmuseum Wallis erforschte 2023 und 2024 die Provenienz gewisser Werke seiner Sammlungen dank einer finanziellen Unterstützung des Bundesamts für Kultur (BAK). In diesem Rahmen hat das Museum die Herkunft von 125 ausgewählten Werken untersucht, um so weit als möglich zu bestimmen, ob diese von den Akteuren des Kunstmarkts während des nationalsozialistischen Regimes Deutschlands unter umstrittenen Umständen erworben wurden.

Im Bewusstsein um Raubkunst während des nationalsozialistischen Regimes zwischen 1933 und 1945 hat sich die Schweizerische Eidgenossenschaft aktiv an der Erarbeitung der Richtlinien der Washingtoner Konferenz im Jahr 1998 beteiligt. Diese sollen es ermöglichen, gerechte Lösungen zu finden, die sich auf Kunstwerke anwenden lassen, die von den Nazis konfisziert wurden, und sie sollen die Provenienzforschung fördern. Im Zuge dieser Transparenzbemühungen unterstützt das BAK Projekte wie jenes des Kunstmuseums Wallis, welche die Herkunft der Werke in den Schweizer Kunstsammlungen klären möchten.

Der Schlussbericht und die Ergebnisse der Provenienzforschung des Kunstmuseums Wallis im Rahmen der Unterstützung des BAK können hier eingesehen werden.

Erforschen und bewahren

Alle Bestände der Walliser Kantonsmuseen unterstehen der Verantwortung der Sektion Sammlungen, welche deren Verwaltung und Konservierung gewährleistet.

Das Konservierungsteam sorgt für die langfristige Konservierung der Sammlungen der Walliser Kantonsmuseen. Die Sammlungen umfassen Objekte verschiedenster Art, wie Gemälde, Möbel, Textilien, archäologische Gegenstände und natürliche Exemplare. Diese erfordern besondere Aufmerksamkeit, um die Zeit zu überdauern.

Vorbeugende Konservierungsmassnahmen schützen gegen Faktoren, die Veränderungen an den Objekten verursachen können, wie Schwankungen des Raumklimas oder mechanische Einwirkungen. Sie beugen Schädigungen durch Licht, Insekten und Parasiten vor. Im Rahmen der Lagerverwaltung überprüft die Sektion Sammlungen ausserdem die optimalen Lagerbedingungen für die Objekte und kontrolliert regelmässig die Lagerräume.

Die Sektion Sammlungen gibt bei Ausleihanfragen und Neuanschaffungen Vormeinungen ab, indem sie Zustandsprotokolle erstellt. Ausserdem bereitet sie die Objekte für Transporte vor und für die Einlagerung unter geeigneten Bedingungen. Sie organisiert auch die Objektlogistik im Zusammenhang mit Ausstellungen, beispielsweise den Transport oder die Ausstattung mit einem geeigneten Sockel.

Ein Fotostudio erstellt die fotografische Dokumentation der Objekte in Ergänzung zu den wissenschaftlichen und administrativen Daten, welche von den Inventarbeauftragten in jedem der drei Walliser Kantonsmuseen erstellt werden.